Diese Pandemie bringt uns an unseren tiefsten Schmerz, den wundesten Punkt der Menschheit.

Wir wollen nicht sterben!

Tief voneinander getrennt, weit entfernt von der Quelle, ist die Hoffnungslosigkeit eingezogen. Leere füllt das Herz.

Wozu leben?

 

Ein Teil von uns sucht verzweifelt die Lösung in der Sicherheit.

Ein Teil von uns sucht verzweifelt die Lösung in der Freiheit.

Ein Teil von uns versucht verzweifelt die beiden Teile zusammenzuhalten.

 

Wir sind alle am Abgrund. Noch wehren wir uns mit Händen und Füßen, wir wollen Recht haben, wir liefern Lösungen, wir haben Ideen und Konzepte.

Dabei haben wir keine Chance.

Wir müssen aufgeben.

 

Lasst uns aufgeben.

Lasst die Pandemie diese Tode verursachen: lasst all unsere Egos sterben!

Die Egos, die uns eng machen, klein denken, bewerten, hassen, sich über andere erheben.

Lasst uns keine Lösung haben, keine Ahnung wie es weitergeht.

Lasst uns dem Abgrund mutig ins Auge blicken.

Lasst uns das Nichtwissen aushalten.

Lasst uns mutig einen Fuß ins Niemandsland setzen.

Ein jeder für sich allein.

Lasst uns dabei an die Hände nehmen.

Lasst uns vertrauen, dass es gut wird.

An dieser Stelle ist es immer gut gegangen.

An der Stelle der Demut, an der Stelle, an der wir unser kleines Ich abgeben

um uns ins Große fallen zu lassen.

An der Stelle, an der wir unser Herz vollständig für das Jenseits unserer gewohnten Welt öffnen, wo wir uns vollständig von der Liebe erfassen lassen, wo wir Liebe werden, wo wir Liebe sind.

Lasst uns den Tod bejahen, uns hingeben und unsere Waffen niederlegen, die Panzer aufbrechen, den Mut haben, die Liebe in uns zu fühlen und das Heilige ins uns zu erkennen. Wissen, dass wir dabei geführt sind.

Lasst uns die Hand des Lebens jetzt am Abgrund ergreifen. Denn…

„Solange Du das nicht hast, dieses Stirb und werde, bist Du nur ein trüber Gast, auf der dunklen Erde.“(Goethe)