Meine Kinder haben in diesem Jahr zum ersten Mal “Dein Song” bei KIKA geschaut. In die erste Sendung habe ich mit reingeschaut, um festzustellen, ob ich die Sendung in Ordnung finde oder ob die Teilnehmer ähnlich fertig gemacht werden wie bei DSDS oder GNTM.

Werden sie nicht, also hat die Mutti es erlaubt.

Erst gegen Ende der Staffel bin ich dann als Zuschauerin mit eingestiegen und dachte mir, “Also dieser Thies, der sieht diesem Thies, den ich beim ersten Bremer veganen Sommerfest interviewt habe, aber sehr ähnlich.” Kein Wunder, es war selbiger!

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Der Bremer Thies Engel hat es schließlich bis ins Finale von “Dein Song”, dem Wettbewerb, bei dem der “Songwriter des Jahres” gewählt wird, geschafft.

Die Finalsendung haben wir als Familie dann gemeinsam angeschaut – ein echtes Highlight, denn was diese Kinder und Jugendlichen auf der Bühne gezeigt haben, zeigt, dass wir uns keine Sorgen um wirklich erstklassigen Musikernachwuchs machen müssen. Texte, Musik, Performance, alles erste Sahne! Auch die prominenten Paten wie Gregor Meyle, Mark Forster oder Stefanie Heinzmann schienen wirklich Freude an dem Job zu haben und passten alle unfassbar gut zu der kommenden Generation von Künstlern.

Thies hat den Wettbewerb dann zwar nicht gewonnen, stand aber direkt neben der Gewinnerin und das Mitfreuen über ihren, Victoria Conradys Sieg, wirkte so echt, dass es ihn gleich noch sympathischer machte.

NACH “Dein Song” ist VOR dem zweiten veganen Sommerfest, bei dem Thies gemeinsam mit Victoria auftreten wird. Aus diesem Anlass habe ich ihm ein paar Fragen gestellt:

Du warst dabei mit dem Song “Irgendwer findet mich” – wie ist der Song entstanden?

Der Song entstand in den zwei Wochen vor Einsendeschluss von Dein Song 2015. Ich hatte mir vorgenommen für den Wettbewerb einen neuen Song zu schreiben. Als ich dann eine Freundin besuchte, die Urlaub in Hooksiel an der Nordseeküste machte, nahm ich Zettel und Stift mit und auf Hin- und Rückfahrt schrieb ich den Text im Zug. Zuhause wurde dann noch die Musik dazu gebastelt und fertig war der Song.

Die Kinder und ich sind immer über die Stelle “Wie Annette an die Mauer stellen” gestolpert – wer ist eigentlich Annette?

Annette ist Annette Humpe, die sich in Deutschland mit Ich+Ich einen Namen gemacht hat, aber auch in ihrer Zusammenarbeit mit Max Raabe sehr erfolgreich war. Mir ist sie aber vor allem aus der Zeit als Frontfrau ihrer Band Ideal bekannt. Ihre Texte und ihre Musik faszinierten mich von Anfang an und ich kaufte mir ihre Schallplatten. Neben Hits wie Berlin und Blaue Augen begeisterte mich aber vor allem das Lied Erschiessen, das übrigens wie ich später erfuhr auch vom deutschen Rapper Casper gecovert wurde.

In dem Song heißt es:

Komm, wir lassen uns erschießen,
an der Mauer Hand in Hand.
Komm, wir lassen uns erschießen,
mit dem Kopf an der Wand.
Komm, wir lassen uns erschießen,
Sonntag morgens 5 vor 10.
Ich kann den Sonntag nicht ertragen,
und ich will keinen Montag sehn.“

Ich denke mit diesem Zitat erklärt sich dann auch mein Text von selbst.

Wie hast Du die Zeit bei “Dein Song” erlebt?

Ich würde sagen, dass die Zeit bei “Dein Song” die schönste meines Lebens war. Ich habe sehr viel lernen und sehen dürfen, was nicht sehr selbstverständlich ist und dafür bin ich unendlich dankbar.

Es war schön zu sehen, dass Du Dich über Victorias Sieg freuen konntest – wie kommt´s?

Untereinander haben wir Kandidaten uns super verstanden. Wir waren wie eine große Familie. Vici und ich haben uns aber besonders gut verstanden und ich hätte ehrlich nicht erwartet, dass sie gewinnt, da ich davon ausgegangen war, dass einer der kleineren gewinnt. Umso mehr überrascht war ich dann, als sie gewonnen hat und hab das gar nicht glauben können. Gefreut hätte ich mich aber glaube ich für jeden so doll.

Du warst ja als veganer Bremer Musiker bereits beim ersten veganen Sommerfest mit dabei. Während der Sendung war “vegan” ja nicht Thema – inwiefern wurde hinter den Kulissen darüber gesprochen ?

Bis zu meinem Finaleinzug war das hinter den Kulissen gar kein allzu großes Thema, da ich meine Ernährung nicht sehr in den Vordergrund stelle. Erst als ich herausfand, dass einer der Regisseure selbst Veganer ist und ich ihn darauf ansprach, wurde das ab und zu Thema.Außerdem hab durfte ich Gergor Meyle vor der Kamera ein bisschen ausfragen, als wir bei seinem Konzert in Köln gedreht haben. Da er ein leidenschaftlicher Koch ist, habe ich mich mit ihm auch kurz über die Themen vegane Ernährung und Nachhaltigkeit unterhalten, wobei er selbst kein Veganer ist. Trotzdem fand ich seine Ansichten zu dem Thema ziemlich gut. Im Fernsehen wurden allerdings nur andere Ausschnitte des Interviews gezeigt

Was hat Dich vegan werden lassen?

Als meine Schwester vor ungefähr 3 Jahren Vegetarierin wurde, beschloss ich nur noch alle 2 Wochen Fleisch zu essen. Nach 4 Wochen schmeckte es mir aber bereits nicht mehr. Ich begann viel zu kochen und aufgrund von Attila Hildmanns Büchern und dem damaligen Freund meiner Schwester (Leon Kretschmann von der Bremer Metalcoreband The Hearing Aid) kochte ich auch immer mehr vegan. Als ich dann irgendwann merkte, dass ich bereits 2 Wochen vegan gelebt hatte, beschloss mich an meinem 17. Geburtstag meine letzte Pizza Margaritha zu essen. Das ist nun zweieinhalb Jahre her und seitdem geht’s mir bestens.

Inwiefern hast Du ansonsten schon andere mit der veganen Ernährung beeinflusst?

Am Anfang war ich natürlich vollkommen fasziniert von veganer Ernährung und hab so manchen in meinem Umfeld auch damit genervt. Inzwischen ist vegane Ernährung allerdings Alltag für mich und in meinem täglichen Leben nur selten ein vordergründiges Thema.Einige Freunde haben sich allerdings auch „anstecken“ lassen und essen weniger Tierprodukte oder haben zumindest verstanden, dass vegane Ernährung nichts mit Heu fressen zu tun hat und veganes Essen auch sehr lecker sein kann.

Danke schön Thies!

Der Auftritt auf dem veganen Sommerfest ist am Sonntag, den 14.6. um 11:45.

Und hier gehts zu seinem Musikvideo: