warum ich schreibend auf dem Dach saß und was dabei herauskam, klärt sich in meinem neuesten Artikel “Wo kämen wir hin? Hier sind wir hingekommen” auf. Das Schreiben aus unserer letzten Gemeinschaftswoche heraus, war für mich persönlich ein wesentlicher Schritt – heraus aus persönlichen und gesellschaftlichen Konditonierungen (“nur” schreiben während andere “richtig” arbeiten), hinein in ein noch freudvolleres Sein als die, die ich bin – und das auch in Gemeinschaft.    
Das Schreiben hat mich eben so erfüllt wie die Beobachtung, wie sehr wir alle uns in diesen Gemeinschaftswochen, in denen wir üben, wie ein Stamm zusammen zu leben, immer weiter entfalten. 
Am meisten berührt aber hat mich die Erkenntnis, wie sehr ich mit meiner Sehnsucht in meinem Text aus dem Jahr 2020 eine Vision gezeichnet habe, die ich hier und heute lebe – gemeinsam mit Matthias und den Menschen, die mit unseren Angeboten in Resonanz gehen:

Wo kämen wir hin? 

Wenn wir Bäume umarmten und sie nach dem Weg fragten.
Wo kämen wir denn dahin?
Wenn wir Kinder ernst nähmen und sie selbst entscheiden ließen.
Wo kämen wir denn dahin?
Wenn wir Tieren gleiche Rechte gäben und von unseren Tellern entfernten.
Wo kämen wir denn dahin?
Wenn wir alles miteinander teilten, unser Hab, unser Gut, unser Talent.
Wo kämen wir denn dahin?
Wenn wir frei liebten ohne Angst und Scham und Eifersucht.
Wo kämen wir denn dahin?
Wenn wir Militär-Milliarden ausgäben für frische Luft und sauberes Wasser?
Wo kämen wir denn dahin?
Wenn wir spazierten statt konsumierten. Auf der Wiese lägen und Gras zum Pfeifen brächten.
Wo kämen wir denn dahin?
Wenn wir unsere Wahrheit aussprächen – ohne Angst, nicht zu gefallen.
Wo kämen wir denn dahin?
Wenn wir arbeiteten ohne Geld zu verdienen. Wenn wir nicht arbeiteten und auch genug hätten.
Wo kämen wir denn dahin?
Wenn wir an eine saubere Umwelt und den Weltfrieden glaubten?
Wo kämen wir denn dahin?

Wir kämen an einen Ort, den die Besten – die, die jung sterben – schon vorbereitet haben.
Wo Sehnsucht und Wahrheit das Leben feiern.
Wir kämen an einen Ort, an dem wir unsere Talente und unser Essen teilten und uns freien Herzens liebten.
Wo die Alten und die Jungen und die Schnellen und die Langsamen, die Traurigen und die Fröhlichen, die Wütenden und die Zahmen am Feuer miteinander säßen. Wo wir fühlten, dass wir alle dazugehören, wie zur Natur.
Wo wir tanzten, lachten, sängen.

John Lennon säße am Klavier, stell Dir vor.

Und er wäre nicht der einzige.