Unter dem Motto “Still werden vor Weihnachten” habe ich die Freunde meiner Kinder zu uns nach Hause eingeladen, um eine gemeinsame Stunde zu verbringen. Ich bin damit einem Impuls aus meinem Inneren gefolgt: vor zwei Wochen bin ich mit dieser Idee aufgewacht. Meinen frühmorgendlichen Impulsen folge ich inzwischen “gehorsam”, denn ich habe die Erfahrung gemacht, dass sie sowohl meinem Leben sehr förderlich sind als auch dem Wohle von anderen dienen.

Also habe ich eingeladen mit der Idee, auch Kinder spüren zu lassen, dass sie ganz bewusst Zugang zu ihrem Inneren finden können.

Kinder haben oft noch einen viel natürlicheren Zugang zu ihrer inneren Stimme als Erwachsene – mein Wunsch ist es, ihnen diese Möglichkeit des Rückzugs nach innen, des Befragens ihres ureigenen Ratgebers, deutlich zu machen.

Ich bin ziemlich aufgeregt vor dieser Verabredung, denn Kinder haben ein sehr ausgeprägtes Gespür für Unechtes und spiegeln es einem entsprechend deutlich.

Gleichzeitig ist das der Grund, warum ich nicht all zu viel vorbereitet habe, sondern mich ganz bewusst von meiner Intuition führen lassen möchte wenn wir erst einmal zusammen sitzen. Denn in diesem Punkt habe ich inzwischen bedingungsloses Vertrauen: Sofern ich wirklich in meinem Inneren verankert bin und meiner inneren Stimme folge, bin ich gleichzeitig verbunden mit etwas Größerem, das mich führt und dann kann gar nichts schiefgehen.

Den Regeln des universellen Prozesses zu folgen ist sehr viel mehr wert als ein ausgefeilter Ablaufplan 😉

Nachdem ich mir das nun wieder klar gemacht habe, bin ich ganz ruhig, denn in meinem Herzen spüre ich meine reine Gesinnung. Nun bin ich gespannt wie es werden wird ….

-Fortsetzung folgt-

Einige Stunden später

Als dann plötzlich alle 10 Kinder zwischen 8 und 12 Jahren um mich herum saßen und mich erwartungsvoll anschauten, meldete sich eine Stimme in meinem Kopf, die sagte: “Na, versau das mal nicht, wie stehen Deine Kinder sonst vor ihren Freunden da?” Das war ganz klar nicht die innere Stimme, sondern irgendeine, die etwas gegen “nach innen gehen” hat und mir nicht wohlgesonnen ist.

Ich blendete sie aus und ließ stattdessen einmal die Klangschale ertönen.

Den Moment auszuhalten bis sie verklingt, ohne zu denken: “Oh jetzt muss aber schnell Programm für die Kinder her.” Das war wohl entscheidend und ist wahrscheinlich die Voraussetzung, um überhaupt Raum für Stille zu kreieren.

Dieser Raum war dann da, die Kinder machten sehr bereitwillig mit und ließen sich auf alles ohne Vorbehalte ein. Natürlich gab es auch einen Jungen, der das alles doch vielleicht ein wenig albern fand und entsprechend Quatsch machte. Ich habe das aber einfach nicht als Störung, sondern als “Ja, das gehört auch dazu.” gewertet und so wurde es auch nicht zum Störfaktor. Der universelle Prozess lässt sich gewiss nicht von der Wildheit eines kleinen Jungen aufhalten 😉

Nach einer Körperreise, einem reinigenden Tanz, zwei spielerischen Übungen und einer Meditationsübung, schlossen wir die Runde, indem jeder sagte, was ihr oder ihm (außer den Geschenken) an Weihnachten am Besten gefällt. Für mich war das der berührendste Moment des Treffens, denn alle Kinder haben in Variation letztlich das selbe gesagt: “dass wir alle (als Familie) zusammen sind.”

Nach drei Weihnachtsliedern sind wir dann auseinander gegangen.

Als alle Kinder weg waren, haben meine beiden Kinder und ehrlichsten Kritiker mir den Ritterschlag verpasst: “Das war echt schön, Mami!”

Na dann: Fröhliche Weihnachten!!