Emilia und Richard durften im Sommer bei einem Theaterstück des Bremer Theaters mitspielen, in der das Ankommen in Deutschland thematisiert wurde.

Die Idee zum Stück hatte die argentinische Regisseurin Lola Arias. Sie stellte sich die Frage: “Wie ganz genau ist es, in Deutschland anzukommen?” Eigentlich stellte sie nicht sich die Frage, sondern türkischen Kindern aus Bulgarien, die vor einiger Zeit nach Deutschland gekommen waren.

Gemeinsam mit diesen Kindern entwickelte sie das Stück und brachte so deren Geschichte auf die Bühne. Ein paar deutsche Kinder durften auch mitspielen und so kam es, dass meine beiden bei diesem spannenden Projekt mitwirken durften und so ganz selbstverständlich in Kontakt kamen mit immigrierten Kindern.

Bei einer Probe für die Eltern sah ich den Anfang des Stückes zum ersten Mal und musste schon nach den ersten Minuten weinen.

Da stand ein kleiner Junge und stellte ganz einfache Fragen. “Werden sie mich mögen?” lautetet die, die mir die Tränen in die Augen trieb.

Die Ankunft aus Sicht der Kinder zu erleben war atemberaubend echt und rührend. So ging es direkt ins Herz und ganz bestimmt nicht nur in meines.

Bei der Wiederaufnahme gestern hörte ich wie eine Frau sagte: “Das ist das beste Stück, das ich je im Theater gesehen habe.”

Und tatsächlich haben die Kinder und das dahinter stehende Team sich gestern selbst noch einmal übertroffen – ich bin heute noch ganz beseelt von dem Zauber, den die Kinder mit ihrer Präsenz, ihrer unschuldigen Sicht auf die Dinge und ihrem Eifer verströmt haben – Kinder eben!

Jetzt, ein halbes Jahr später, wird klar welche Pionierarbeit Lola Arias und das Theater Bremen geleistet haben. Das Thema “ankommende Menschen in Deutschland” war bei der Uraufführung noch nicht so präsent wie heute.

Nach einer der Vorführungen im Sommer sagte ich zu einem anderen Zuschauer: “Damit müsste man durch ganz Deutschland touren. Das wäre sinnvoller als jede Aufklärungskampagne.” “Wenn es denn so einfach wäre.” entgegnete er. Natürlich hat er Recht, wahrscheinlich würden zu dieser Art von Inszenierung nicht allzu viele Menschen mit Vorbehalten gegen Ausländer gehen. Und dennoch bewirkt dieses Stück etwas in unserer Gesellschaft!
Für mich war es ganz klar wieder ein Beweis dafür, wie viel leichter es fällt, Inhalte über die Kunst zu transportieren – direkt ins Herz der Zuschauer!

Ich bin sicher, dass das Stück in jedem einzelnen der 200 Besucher des “Kleinen Hauses” nachwirkt und das diese es mit einer solchen Begeisterung weiter empfehlen werden, dass auch die nächsten 5 Vorstellungen bald ausverkauft sein werden.

Wer also den Zauber selbst miterleben möchte, sollte sich schnell Tickets sichern. Eine gute Idee wäre es auch, Freunde und Bekannte mit etwaigen Vorbehalten dazu einzuladen. Ganz im Sinne des “building bridges” Gedanken!

Ich freu mich darauf, Euch dort zu sehen! Termine

Hier der link zu einem TV Bericht, der letztes Jahr bei “buten un binnen” lief.